Einzelsupervisionen psychotherapeutischer und psychiatrischer Behandlungen dienen in der Regel Ausbildungszwecken oder der kontinuierlichen Weiterbildung und Psychohygiene bereits erfahrener Therapeuten. Die Vorstellung von Behandlungs- (Beziehungs-) geschichten in der Supervision ermöglicht eine neue Perspektive. Bereits in der Fallvorstellung entsteht eine Möglichkeit der Betrachtung aus mehr Distanz als in der konkreten Behandlungssituation. Supervisand und Supervisor können dann gemeinsam auf den Fall schauen. Häufig wiederholen sich Übertragungs/- und Gegenübertragungsgeschehen zwischen Patient und Behandler in der Supervision und können so zugänglicher werden.
Am Anfang einer Supervision steht die Klärung des Auftrages, wozu soll die Supervision dienen und welche Wünsche bestehen seitens des Supervisanden.
Mir ist in den Supervisionen wichtig, dass frei und ungezwungen berichtet werden kann, es möglich ist Probleme und Schwierigkeiten anzuerkennen und offen anzusprechen und so ein gutes Lern- und Austauschklima entsteht. In Abhängigkeit des Ausbildungsstandes und den Erfahrungen des Supervisanden sehe ich eine Mitverantwortung für die supervidierte Behandlung, ich benenne mögliche Gefahren und kann in Krisensituationen unterstützen.
Die Gruppensupervision nutzt das Potential der Gruppe. Die Gruppen sind in der Regel vertraut und treffen sich über einen längeren Zeitraum regelmässig. Zu Beginn der Supervision stellt ein Teilnehmer einen «Fall» vor. Das kann die Behandlung eines Patienten oder eine bestimmte Behandlungsstunde sein.
Danach arbeitet die Gruppe, die einzelnen Teilnehmer bringen vor dem Hintergrund ihrer eigenen Biographie, beruflichen Erfahrung und Beteiligung ihre Einfälle und Phantasien ein. Die Gruppe funktioniert als ein Resonanzraum, der bisher nicht Wahrgenommenes («Ungehörtes») erkennbar werden lassen oder verstärken kann. Dieses nun bewusste Material kann genutzt werden um die vorgestellten Schwierigkeiten anders und häufig besser zu verstehen. Wichtig ist ein sicherer, nicht bewertender oder verurteilender Rahmen, der allen Gruppenteilnehmern ermöglicht, sich frei zu äussern.
Gruppensupervisionen können auch als Instrument der Teamentwicklung oder als Unterstützung eines Teams in seiner Arbeit, sogenannte Teamsupervisionen, eingesetzt werden.
Die Supervisionen sind für die Ausbildung zum Facharzt FMH für Psychiatrie und Psychotherapie und für die Ausbildung am psychoanalytischen Seminar Zürich anerkannt.
Die psychoanalytische Selbsterfahrung ist ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung zum Psychotherapeuten / Psychoanalytiker. Der Wunsch nach einem tieferen Verständnis der eigenen Persönlichkeit, die Neugier auf das eigene Unbewusste sind wichtige Motivationen sich auf den längerfristigen Prozess einer Selbsterfahrung einzulassen. Die psychoanalytische Selbsterfahrung umfasst mindestens 2 Wochentermine.
Zu Beginn finden eine oder mehrere sogenannte Probesitzungen statt. Ich empfehle, vor dem Beginn einer analytischen Selbsterfahrung Probesitzungen bei mindestens zwei AnalytikerInnen durchzuführen.
Die Kosten für eine Selbsterfahrung werden nicht von den Krankenkassen übernommen und müssen selbst getragen werden, der Stundenansatz beträgt 200 Franken.
Die Selbsterfahrungen sind für die Ausbildung zum Facharzt FMH für Psychiatrie und Psychotherapie und durch das Psychoanalytische Seminar Zürich anerkannt.